Der Fächerkanon des Seminars konzentriert sich auf die Kernkompetenzen pastoraler Tätigkeit: das seelsorgliche, gottesdienstliche, pädagogische und kybernetische Handeln. Das schließt auch die jeweilige spirituelle, ökumenische und diakonische Dimension ein.

Schulpädagogik

Mit der schulpädagogischen Ausbildung beginnt das Vikariat. Zunächst führen Kurswochen im PI (Pädagogisches Institut der EKvW) in die Grundlagen der Schulpädagogik und der Anleitung zur Vorbereitung und Durchführung von schulischem Religionsunterricht ein. Diese Kompetenzen werden in einem Schulpraktikum ausprobiert und vertieft.

Seelsorge

Die Seelsorgeausbildung hat zum Ziel, Fähigkeiten in Gesprächsführung zu erwerben, Fragen des Glaubens und der Bibel adäquat im Gespräch einbringen zu können sowie begleitend und beratend in verschiedenen Seelsorgesituationen hilfreich sein zu können. Dazu dienen auch die gesonderten Themenblöcke „Bibel und Glaube im Seelsorgegespräch", „Kommunikation aus systemischer Sicht" „Seelsorge an psychisch Kranken", „Sucht" sowie „Tod und Sterben". Gearbeitet wird an Gesprächssituationen, die aus der selbst erfahrenen Gemeindepraxis von den Vikarinnen/Vikaren mitgebracht werden. Die Seelsorgeausbildung richtet sich nicht nur nach zu erwerbenden Fähigkeiten und Techniken aus, sondern versucht die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit der jeweiligen Vikarin/des Vikars zu fördern.

Homiletik

Im Homiletikkurs wird gelernt, biblisch verantwortet von Gott in der Welt zu reden. Dazu werden im Rahmen einer intensiven Analyse eigener Predigten die verschiedenen theologischen und rhetorischen Aspekte des Predigtgeschehens bewusst gemacht, um auf dem Wege genauerer Wahrnehmung des Predigtgeschehens die eigene Kompetenz zu erweitern. In Leib- und Stimmarbeit werden die je eigenen Gaben und Möglichkeiten des Predigens entdeckt und gefördert.

Liturgik

Im Liturgikkurs werden die Grundformen des Gottesdienstes historisch, theologisch und phänomenologisch verständlich gemacht, um dadurch Sicherheit für die eigene Gestaltung des Gottesdienstes und das Erarbeiten seiner einzelnen liturgischen Stücke zu finden. Darüber hinaus wird durch intensive praktische Übungen das Gespür für ein angemessenes und authentisches liturgisches Verhalten gefördert (Liturgische Präsenz).

Kasualien

In der Kasualienwoche werden die verschiedenen Amtshandlungen theoretisch und praktisch reflektiert und durch praktische Übungen wird ein angemessenes Verhalten eingeübt und gefördert.

 

Gemeindepädagogik

Im Fach Gemeindepädagogik  geht es um die religionspädagogische Arbeit mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern in der Gemeinde und um die Theorie und Praxis der Konfirmandenarbeit. Ein gemeinsam vorbereitetes Konfirmandenwochenende ermöglicht es, Einsichten in der Praxis auszuprobieren und auszuwerten. Die Fragen nach Lernbarkeit und Erfahrbarkeit von Religion in der Gemeinde sowie eine Einführung in die Arbeit mit Methoden des Bibliodramas beschließen diesen Kursabschnitt.

Gemeindeaufbau

Das Fach Gemeindeaufbau schult für das pastorale Aufgabenfeld Leitung-Organisation-Management. Es wird angeleitet, die eigene Gemeinde als Organisation sowie in ihren soziologischen Bedingungen außenperspektivisch wahrzunehmen und zu verstehen. Techniken der Haushaltsvisualisierung sowie des Projektmanagements werden eingeübt. Sicherheit in einer theologisch verantworteten pastoralen Identität und eigene konzeptionelle Standortbestimmung runden das Bild ab.

 

Spiritualität

Im Fach Spiritualität werden verschiedene Weisen christlicher Frömmigkeit wie Gebet, Meditation und Kontemplation gemeinsam geübt und reflektiert. Es wird nach Wegen gesucht, „Spiritualität im Alltag" zu gestalten. Die Frage nach Spiritualität und Gemeinde wird in den Blick genommen.

Diakonie

Das Fach Diakonie führt in die diakonische Dimension des gemeindlichen und kirchlichen Handelns ein. Diakoniewissenschaftliche Grundlagen werden vermittelt und die Wahrnehmung diakonischer Aspekte der eigenen Gemeinde und der Gesamtkirche geschult. Anhand eines konkreten Handlungsfeldes soll die diakonische Wirklichkeit von Gemeinde kennen gelernt werden.

Ökumene und Weltmission

Ziel der Woche Ökumene und Weltmission ist das Erleben von und die Reflexion interkultureller Erfahrung in unterschiedlichen Zusammenhängen. Durch die Auseinandersetzung und Begegnung mit anderen Kirchen und Religionen werden Fragen der eigenen religiösen und pastoralen Identität aufgenommen und weitergeführt. Im Kontext gesellschaftlicher Zusammenhänge entwickeln die Vikarinnen/Vikare Perspektiven für den gegenwärtigen ökumenischen und missionarischen Auftrag der Kirche und die konkrete Arbeit in der Gemeinde.